Sonntag, 22. Dezember 2013

Incredible India

Auch unsere letzten Tage in Rajastan waren noch wunderschön und unsere unendlich lange Reise schien ihrem Ende nicht mehr fern. Die Hauptstadt Jaipur mit ihren bezaubernden pinken Bauten, den vielen Palästen und Bazaren, einem der schönsten Nationalparks Indiens, Ranthambore, und schlussendlich die riesige sagenumwobene Hauptstadt des Subkontinents, Delhi, ließen unseren Trip quer durch ganz Indien erfüllt von den vielen Erfahrungen aber auch etwas erschöpft von den staubigen holprigen Straßen ausklingen. 

Wie oft uns dieses unglaubliche Land zum Staunen brachte, wie vieles wir aber auch verabscheuten, wie wunderbare heilige Orte, wunderschönste Stätten und traumhafte Landschaften uns überwältigten, wie beängstigend die riesigen Massen, die Armut, der Dreck und die vergiftete Luft auf uns wirkten. Das ist nun mal Indien. So gegensätzlich wie das Land selbst, so verschieden sind auch unsere Eindrücke. Wir sind froh, uns von Anfang an vorgenommen zu haben, nicht voreilig zu urteilen und zu kommentieren, sondern den unendlich vielen Menschen verschiedener Kulturen und Religionen, ihrer so unterschiedlichen Lebensweise, ihren Bräuchen und Sprachen einzig und allein beobachtend gegenüberzutreten. Nach den knappen 4 Monaten fühlten wir uns in dem Getümmel tausend beschäftigter Inder so richtig wohl, der Kaffee an der Straße war der Beste und das Essen in den kleinen schmuddeligen Lokalen voller Inder das schmackhafteste. Uns war dieses Land trotz manch gemischtem Gefühl doch wirklich ans Herz gewachsen und die ignoranten, reichen Touristen mieden wir lieber. Wir sind schon sehr gespannt, wie es zurück zu Hause sein wird und freuen uns schon sehr darauf.

Als wir am 12. Dezember in Melbourne ankamen, erfuhren wir abermals einen Kulturschock, der sich diesesmal leider überaus negativ auf unsere finanziellen Ressourcen auswirkte. Wir waren erstaunt als wir merkten, dass uns diese 5 Millionen Einwohner Stadt so leer und ausgestorben erschien. Inwiefern diese Eindrücke auf unseren Aufenthalt in Indien zurückzuführen sind wird sich ja noch zeigen. Wir hatten großes Glück, denn als wir nach zwei Tagen im Hotel 300 Dollar los waren, konnten wir zu einem sehr freundlichen Inder, etwas außerhalb der Stadt ziehen. Wir haben ihn über die Couchsurfing-Homepage kennengelernt, und weil wir so lange Zeit in Indien waren und Erfahrungen mit ihm austauschen konnten, ihm beim Kochen und im Haushalt halfen, entschied er sich uns für längere Zeit zu "hosten" und wir dürfen so lange bleiben wie wir wollen. Im Moment genießen wir also unseren kostenlosen Aufenthalt hier in Melbourne und Umgebung. Weil wir ohne Arbeitsvisa nicht leicht einen Job finden werden, dürfen wir in seinem Haus das Essen abarbeiten und darüber hinaus auch noch was verdienen. Jasvinder, der Inder, ist passionierter Koch und möchte die italienische Küche bis ins Detail erlernen. Im Gegenzug wird aber auch viel indisch gekocht und das wunderbare Essen und unglaubliche Land der vielen Farben und Tempel ist uns nicht all zu fern. Heute ist endlich mal ein heißer Tag mit 35 Grad und wir haben uns gedacht vielleicht mal an den Strand zu fahren um uns etwas zu sonnen. Was würdet ihr von diesem Vorschlag halten??:-)

Bis bald und sonnige Grüße aus dem sommerlichen Australien.

Johannes und Lorenz






















Samstag, 14. Dezember 2013

Hello Rajasthan, Girlies on Tour!

Am 8. Dezember sind wir in Jaipur, der "pinken" Hauptstadt Rajasthans, nach 16 Stunden Zugfahrt gelandet. Wie vereinbart haben dort schon unser Driver Jaheer und der Tourenorganisator Janu mit einem Namensschild auf uns gewartet und uns sogleich zu unserem Auto für die nächsten zehn Tage gebracht. Schon nach den ersten Minuten im Auto waren die beiden Jungs uns sehr sympathisch, auch wenn wir alles und jeden nach vier Monaten Indien zu Beginn erstmal mit einer gewissen Skepsis betrachten. Uns wurden gleich tausende reviewes und ausgedruckte Blogs in die Hand gedrückt, die uns letzte Zweifel über eventuellen Betrug oder schlechtem Service nehmen sollten. Tatsächlich stand in jedem einzelnen nur ausgesprochen Gutes über Kompanie und Driver, fürs erste konnten wir uns also mal fallen lassen. Aber auch später durften wir glücklicherweise sehen, dass es diesen beiden nicht immer nur um des Touristen Geld geht, sondern um jede einzelne Person und darum, ihnen einen wunderschönen unvergesslichen Trip in Indien zu ermöglichen. Klingt zwar für Indien leider fast unglaublich... aber diesmal scheint es echt wahr zu sein!! Seit beruhigt liebe Mamis :) 
Bis jetzt schon hatten wir die beste Zeit, haben soooo Cooles gesehen und erlebt und haben einfach immer Spaß mit unserem Driver Jaheer:


Tag 1. JAIPUR


Water Palace, ehemalige Sommerresidenz des Maharaja.


the Pink City, ein Teil Jaipurs der ganz in orangerot (indisches Pink) angemalt ist, die Farbe des Willkommens.



Einmal gratis Elefantenreiten bitte, bester Driver organisiert sowas auch schon mal!! ;)



Tag 2. JAIPUR



Amber Fort




Tiger Fort


Tag 3. JAISALMER

10 stündige Autofahrt mit Stop in Bikaner. Der arme Driver musste sich stundenlang unsere Western Music und unser Mitgegröle anhören, fand er ab und zu aber glaub ich auch ganz lustig. 


camel on the highway ;)


eine der tausend Kaffepausen :)


Tag 4. JAISALMER



Jaisalmers Fort



Dieses Städchen ist wunderschön, wird wegen seinen goldiggelben Steinmauern auch als goldene Stadt bezeichnet und ist leider viiiiiiiiel zu gut zum Soppen.


Kamelsafari








unser Driver Jaheer :) 



Kamelsafari mit Übernachtung unter offenem Sternenhimmel!!!! 
Bis her war dieser Tag und Nacht sicher das allercoolste Erlebnis auf meiner Indienreise. Das Kamelreiten selbst ist zwar nicht das angenehmste, das man sich vorstellen kann, jedoch ebenfalls eine lustige Erfahrung. Was aber diesen Trip so speziell gemacht hat war der Abend und die Nacht in den Dünen. Wir haben auf einer dünnen Matratze in viele Decken eingewickelt mitten im Sand geschlafen, mit Blick direkt in den Himmel. So einen traumhaft schönen Sternenhimmel habe ich erst ein Mal in Kenya gesehen und war hin und weg. Auch wenn ich nicht wirklich gut geschlafen habe, weil mich der kalte Wind im Gesicht und jedes kleine Geräusch der Umgebung aus dem Schlaf gerissen haben: jedes Mal wenn ich meine Augen geöffnet habe, war ich wieder fassungslos über die Schönheit dieses klaren Sternenhimmels! Und wenn man dann noch Sternschnuppen entdeckt... woow!! 


Tag 5. JODPUR

Nach gemütlichem Frühstück ain unserem Bettenlager in der Wüste, ging es auf den Kamelen zurück zum Jeep. Von dort hin zum Hotel, wo wir nur noch unsere bereits gepackten Taschen abholten und uns weiter auf den Weg nach Jodpur, die blaue Stadt, machten.
Und hier sind wir jetzt, machen uns frisch für Tag 6. im für uns noch unerforschten Jodpur...


Liebste Grüße,

Rosalie 

Sonntag, 8. Dezember 2013

Bye bye meine Babys :(

Und schon wieder ist der Tag des Abschiednehmens gekommen. Gestern mittag sind wir noch ein letztes Mal in die Schule gestartet, um den Kinder noch einmal Essen auszugeben und uns von ihnen zu verabschieden. Obwohl es mein zweiter Abschied von mir ans Herz gewachsenen Kindern war und ich dachte schon bisschen abgehärtet zu sein, muss ich sagen, dass es schrecklich war! Ich hasse es eh schon Abschied nehmen zu müssen und wenn dann die kleinen Zwerge auch noch anfangen in deinen Armen zu weinen und dich fast schon anflehen "M'am no go home, no go" .... es war echt herzzerreissend!! :(
Nach der Schule sind wir dann noch in unseren geliebten Tea Shop gegangen um dort noch einen letzten Taj und Milk Coffe zu genießen, bevor es voll bepackt durch die vollen, engen Gassen Varanasis auf die Rikschasuche ging. Zu dritt mit viiiel zu viiel Gepäck (vom Shoppen) ein passendes Gefährt zu finden ist gar nicht so einfach! Dann ging es zum Bahnhof wo wir um halb sechs den Zug nach Jaipur genommen haben. Somit beginnt jetzt nach einigen Monaten harter aber auch lustiger Arbeit hier in Indien für uns ein neues Abenteuer: Entdeckungsreise durch Rajasthan. Die nächsten 10 Tage werden wir drei Mädels mit einem Driver von Jaipur, über Jaisalmer, Jodpur, Udaipur, Pushkar nach Agra reisen und von dort am 18. Dezember dann nach Dehli wo unser Flug startet. Wir sind schon sehr gespannt auf das, was auf uns zu kommt. Hoffentlich verfliegt diese letzte Zeit nicht ganz so schnell wir die letzten Monate...

Auf bald,

Rosalie
























Geburtstag auf indischer Hochzeit!

Bei diesen Temperaturen hier in Indien vergisst man fast, dass wir uns schon im Monat Dezember befinden... somit hätte ich auch beinahe meinen 19. Geburtstag fast wortwörtlich verschwitzt ;)
Zum Glück habe ich die allerbesten Mädels, die man sich nur vorstellen kann, hier beim mir, die mir diesen Tag zu einem meiner Schönsten hier in Indien gemacht haben: Wurde mit einem "Happy Birthday" und kleinen Geschenken aufgeweckt, die Kinder in der Schule haben sich mehr über meinen Geburtstag gefreut als ich selbst, ich habe einen frischen Schokoladekuchen bekommen und nach der Schule sind wir noch auf die andere Seite des Ganges gefahren, wo wir noch einen kurzen, lustigen Ritt auf Pferden im Sonnenuntergang unternommen haben. Es war einfach so ein gemütlicher und sonniger Tag... besser hätte ich mir es mir echt nicht vorstellen können!!
Und um diesen super Tag noch zu krönen, waren wir noch auf eine Indische Hochzeit eingeladen, die Hochzeit einer Lehrerin unserer Schule. Es war echt lustig sich nach fast vier Monaten Pennerstyle ;) mal wieder rauszuputzen und schön zu machen! 
Mit großen Ohrringen, "Goldketten", vielen Armreifen und im Sari ging es dann am Abend also noch auf die Hochzeit. So eine indische Hochzeit ist schon beeindruckend: egal wie arm eine Familien noch sein mag, für so ein Event wird bis zum letzten Groschen alles ausgegeben, nirgends wird gespart. Die Dekoration, die Outfits (vor allem jenes der Braut) und das Essensbuffet sind mehr als üppig! Ich glaube der Fakt, dass der Bräutigam auf einem weißen Pferd zum Fest angetrabt kommt, sagt schon sehr sehr viel aus.
Von der anscheinend ewig andauernden Zeremonie selbst haben wir nicht viel mit bekommen, weil zu viele Menschen das Paar umzingelten und wir die Hochzeit schon frühzeitig, quasi nach Vollschlagen unserer Bäuche mit gutem indischem Essen, wieder verlassen haben.
Einerseits war diese Hochzeit etwas Besonderes, wir haben wieder einmal die großzügige, partyfreudige Seite Indiens gesehn.... andererseits haben wir leider auch eine Seite kennen lernen müssen, die uns bis jetzt zum Glück erspart geblieben war. Jene der betrunkenen, grapschfreudigen, unheimlichen und zum Teil auch brutalen Inder. Das war auch der Grund für unser rasches Verlassen des Festes. Unserer indischen Begleitung sind böse Zungen über uns zu Ohren gekommen, somit war es nach der Blumenkettenübergabe, die soviel bedeutet wie bei uns der Ringaustausch und das Ja-Wort, für uns besser nach Hause zu gehen und die weitere stundenlange Zeremonie nicht weiter zu verfolgen. 
Obwohl das Ende dieses so tollen Tages nicht ganz so optimal war, werde ich diesen 19. Geburtstag nicht mehr so schnell vergessen...

Liebe Grüße,

Rosalie



Geburtstagskind zwischen den Kindern der Drawing Class


Kuchen für alle, große Aufregung!!


Let's get this bootstour started :) 


Varanasi mal von der anderen Seite.




Happy zwischen meinen Besten!!




Pferdereiten im Sonnenuntergang




Starke Sophie beim Rudern mit Bablu, unserem netten Guesthouseboy









Auf der Rikscha Richtung Hochzeit :)






Bräutigam mit kleinstem Bruder am Pferd


die schöne Braut


Die Übergabe der Blumenketten


Der Bräutigam


Firdos (unsere Lieblingslehrerin in der Schule) und ihre beste Freundin, die Braut