Sonntag, 3. November 2013

HAPPY DEEPAWALI

Sowie zu Hause auch, hatten wir die letzten Tage frei. Zwar feiern die Christen auch hier Allerheiligen, das war aber nicht der Grund für unser verlängertes Wochenende. Es war wieder einmal einer der zahlreichen Hindufesttage, diesmal Deepawali. Bei diesem Fest wird die Rückkehr des Rama aus dem Exil gefeiert. Um ihm den Weg nach Hause zu weisen, werden viele Lichter, Kracher und Raketen gezündet und das einige Tage lang. 
Dieses Fest ist sehr wichtig für die Hindus, deshalb wird jedes Mitglied der Familie, für diesen Tag, total neu eingekleidet. Unsere Gastmami hat darauf bestanden auch uns neu einzukleiden und das auf ihre Kosten. Die Buben bekamen eine weiße Kurta (knielanges Hemd mit lockerer Hose), sowie sie vor allem die Nordinder und Moslems tragen und für Rosalie gabs einen weißroten Dreiteiler, bestehend aus Bluse, Leggins und Schal.
Dieses Gewand darf dann zu Deepawali, nach einem Ölbad vor Anbruch des Tages, das erste Mal angezogen werden. Gleich danach beginnt das Gekrache: vor jedem Haus, jedem Geschäft und sonst wo werden verschiedenste Arten von Knallern (von minimaler Lautstärke bis dahin, dass einem fast das Trommelfell platzt!!) und Leuchtraketen angezündet. Alle, von klein bis groß, haben den größten Spaß daran. Es gilt umso lauter desto besser!! Dieser Lärm hält dann sozusagen nonstop an, bis alle Inder ihre 5000 Rupees in die Lüfte geballert haben. Und noch weiter, denn die Raketengeschäfte, die extra nur für diesen Anlass aufmachen, haben durchgehend geöffnet und die Munition scheint ihnen nie auszugehen.
Sehr passend hat und unsere Gastmutti am Tag zuvor gewarnt: "Nicht erschrecken wenn ihr morgen aufwacht, ihr seid nicht im Krieg gelandet, es ist nur Deepawali in Indien!"
Für uns war es wie Weihnachten und Silvester zugleich, mit den ganzen Feuerwerken und Sternspritzern, die wir hier sehen konnten. Den ganzen Tag gibt es dann noch die köstlichsten Festtagsspeißen und "Sweets", die so süß und fettig sind, das man nach einem Bissen eigentlich schon völlig zufrieden und satt ist. Jedoch ganz genießen konnten wir dieses Fest nicht wirklich. Ständig zuckten wir zusammen, weil neben uns Knaller in höchster Lautstärke in die Luft gingen, oder mussten wir uns über diese gewaltige Umwelt- und Luftverschmutzung ärgern. Wie viel Geld in diesen drei Tagen nur für dieses sinnlose Herumgeknalle in die Luft geschossen wurde, wollen wir gar nicht erst wissen. Da ist Silvester bei uns ja noch harmlos... ;)

Liebste Grüße,

Rosalie, Johannes und Lorenz




Gastfamilie und wir in unseren Deepawalidresses.



... mit unseren Vermietern



Feuerlichtspiele auf der Straße



Rascham, unser Gastbruder, mit einem Sternspritzer und seinem Deepawali-Hemd


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